Neccropole
[Der Buchmacher]




31.12.2013
11:30
Die Beiträge der Pink Floyd Mitglieder zu den offiziellen Alben der Band      [7273]
Craig Robinson hat sich die Mühe gemacht und versucht eine Übersicht über die jeweiligen Beiträge von Barrett, Waters, Gilmour, Wright und Mason zu den offiziellen Studioalben von Pink Floyd zu erstellen. Er schreibt dazu:

"While it is more or less impossible to know exactly how much of co-written songs different band members wrote, I took it upon myself to split things evenly. For example, "A Pillow of Winds" is credited to Waters and Gilmour. Each is credited with half of that song in the chart. When the writer of lyrics is specified, they account for half of the song. For example, the lyrics of 'Time' were written by Waters, and the music by all four members, thus Waters gets 50% for the lyrics, and 12,5% for his share of the music. It's not a perfect way to do this, but it does give a quick overview of who contributed and how much to each of Pink Floyd's long players. With regard to Ummagunsma, I've ignored the live album, and split the studio album equally between all members, recognising the intent of the project that each member had half a side of vinyl for himself."

Es handelt sich also um eine ungefähre Bewertung der Beiträge mit einem Gleichgewicht bei der Bewertung von Musik und Text und ohne quasi wissenschaftliche Betrachtung von z. B. "der Länge der Songs" oder Ähnlichem.

Die Darstellung vermittelt so zumindest einen kleinen Eindruck über die schöpferischen Anteile auch wenn sie alles andere als "perfekt" ist - das ist, wie er selbst zu bedenken gibt - auch kaum möglich. Ganz interessant, wie ich finde und deshalb poste ich das hier mal.

Bei "The Wall" hat er den Beitrag von Bob Ezrin (The Trial) farblich Richard Wright zugeordnet - wohl ein kleiner redaktioneller Fehler.



Martin
[Neccropole]
I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)
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mARCIE
[Bärli]



31.12.2013
20:10 Uhr
@ Bruder Franziskus

Jo, DaDaGaGa-Texte im Verbund mit (grad neu erfundener) psychedelischer Musik funktioniert doch prächtig.
Platte Texte mit glatter Popmusik hingegen überzeugt mich (fast) nie so 100%.


Boernix
[Forumsbrot]



31.12.2013
23:57 Uhr
Jedenfalls, bis Wish You Were Here dürfte der Beitrag von Wright dem von Gilmour gleichwertig, wenn nicht sogar höher als der von Gilmour zu werten sein. Das Rick dann keine Lust oder Kraft mehr hatte (sei es durch Drogen, Depressionen oder beides), war das eigentliche Ende von Pink Floyd, wie man es bis dahin kannte.

Ich weiß gar nicht, warum immer nur Waters und Gilmour genannt werden. Rogers Dominanz kam erst mit der Zurückhaltung von Wright. Und Gilmour war zu richtig guten Solis in Verbindung mit Waters fähig. Da schrieb er sich nicht selbst Albisolis auf den Leib, wie später leider oft der Fall. A Momentary Lapse of Reason klingt doch kaum anders als ein Solo-Album von Gilmour, nicht schlecht, ohne Tiefe. Lasst The Final Cut wie ein Solo-Album von Waters klingen, aber Gilmour spielte da einige seiner besten Gitarrenparts.

Bei den Alben ohne Waters vermisse ich vieles, nicht nur gute Texte. Vor allem Biss. Bei den Alben von Waters (bis auf einen großteil von Radio KAOS) vermisse ich eigentlich kaum was, auch keine genialen Gitarrensolis. Ich wage zu bezweifeln, dass Amused To Death mit Gilmour besser geklungen hätte.


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Manchmal ist das Leben voller Überraschungen, und zuweilen erweisen sich die Dinge, an die man glaubt, als Lug und Trug.

Fearless
[Bibliothekar]



01.01.2014
04:02 Uhr
@ Boernix

Lasst The Final Cut wie ein Solo-Album von Waters klingen, aber Gilmour spielte da einige seiner besten Gitarrenparts.  


Ja, man spürt die Wut, dass er sich sonst nicht weiter in das Album einbringen durfte, ihm Waters aber bei den Solis komplett freie Hand ließ. Nicht umsonst sind das ( mit Ausnahme von Animals vielleicht) Gilmours aggessivste Gitarrensolis!

Ich wage zu bezweifeln, dass Amused To Death mit Gilmour besser geklungen hätte.


Ist doch sehr spekulativ. Ich denke, das wäre sehr interessant und ein absolut geniales Floyd Album geworden.
Aber ja, Waters Einflüsse bei "Divison Bell" und vor allen "A momentary lapse of reason" fehlen schon. Obwohl mir beide Alben trotzdem richtig gut gefallen, haben sie definitiv nicht diese Tiefe!
Ich habe halt den Zugang zu Floyd über die MUSIK bekommen, nicht über die Texte und Inhalte. Wahrscheinlich bin ich deshalb ein "Gilmourianer".

Aber ich gebe zu, es gibt durchaus Momente, da brauche ich "The final cut".




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Life is a short warm moment and death is a long cold rest

porcupine
[Pater]



01.01.2014
09:12 Uhr
@ Stammtischphilosoph

übertreib mal nicht  

greets aus Wien
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"Floyd Division" The Austrian Pink Floyd Tribute Band
www.floyddivision.at

Neccropole
[Der Buchmacher]



01.01.2014
09:17 Uhr
@ Boernix

'A Momentary Lapse of Reason' klingt doch kaum anders als ein Solo-Album von Gilmour

'A Momentary Lapse of Reason' IST ein Solo-Album von Gilmour! Man kann doch nicht im Ernst den klitzekleinen Beitrag von Wright (Keyboard u.a. beim Song 'Sorrow') oder die reine Rhythmus-Unterstützung von Mason nutzen, um das Album zu einem "echten Pink Floyd-Album" zu machen. Da steht nur Pink Floyd als Brand drauf! Fertisch!

Merkwürdig, alle sind sich darüber einig, dass 'The Final Cut' ein Waters-Solo-Album ist, aber bei A Momentary Lapse of Reason halten sich die meisten mit dieser Bewertung zurück. Durch den weitaus intensiveren Beitrag (aufgrund der Solis) von Gilmour zu 'Final Cut' ist dieses Album aus meiner Perspektive viel eher ein Pink Floyd-Album als durch die sehr übersichtlichen Beiträge von Mason/Wright zu AMLOR.

Das Gilmour hierfür den Brand 'Pink Floyd' genutzt hat ist auch völlig nachvollziehbar - sein vorheriges, offizielles Solo-Album 'About Face' war kein vergleichbarer Erfolg! Insofern war seine Entscheidung unter dem Namen 'Pink Floyd' weiterzumachen aus "unternehmerischer Sicht" absolut richtig! Mir kann man aber A Momentary Lapse of Reason nicht als "Pink Floyd-Album" verkaufen. Bei DB bin ich da etwas versönlicher - ich halte es (von Polly's quasi-intellektuellen Texten mal abgesehen) auch für deutlich besser!

Achso: Happy New Year!

Martin
[Neccropole]
I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)

Boernix
[Forumsbrot]



01.01.2014
09:39 Uhr
@ Fearless: Mein Einstieg war mit 12 oder 13 The Wall. Es folgten Animals, Wish You Were Here. Zwischendurch versuchte ich mich immer wieder mal an Dark Side, fand es aber bis auf wenige Ausnahmen langweilig. Ich besorgte mir dann Obscured, Meddle, Atom Heart Mother, weil meine Kumpels, durch die ich PF kennen lernte, die noch nicht hatten. Als erstes frisch erschiene Album kaufte ich mir dann The Final Cut. Im selben Jahr kaufte ich mir auch den Rest.

Auch recht zeitnah nach Entstehung besorgte ich mir Pros and Cons sowie About Face. Bis auf Blue Light haben mir sogar beide Alben gefallen. Schnell besorgte ich im Second Hand Laden auch die erste Solo von Dave und Wet Dream von Rick. Bei ersterer blieb eigentlich immer nur "Short and Sweet" (ist doch eigentlich ein Roy Harper Stück?!) hängen, bei Rick fand ich zumindest zwei Stücke mit Gesang und ein instrumentalstück gut. The Body fand ich noch ganz lustig, über die beiden Nick Mason Alben breite ich mal lieber den Mantel des Schweigens auf (obwohl ich den Song Hot River mag). Zee kaufte ich erst in den Nuller Jahren.

Dann kam auch schon irgendwann A Momentary Lapse of Reason und ich konnte die Band (ohne Roger) auch Live sehen. Ich fand das Konzert in Dortmund klasse und auch die Musik, zwar nicht so gut wie früher, aber immerhin gut, endlich mal wieder was neues. Schwachpunkte fielen mir erst später auf. Es gibt Platten die wachsen mit der Zeit, dann gibt es welche, die verlieren an Faszination. Mit Radio KAOS konnte ich erst mal gar nichts anfangen, bis auf 2 Songs. Mit manchen davon kann ich immer noch nichts anfangen.

Dafür konnte ich umso mehr mit Amused To Death anfangen, zeitweise war es sogar mein Lieblingsalbum aus dem Pink Floyd Umfeld. Gilmour legte mit den Restfloyd nach und was kam raus? Division Bell. Bis auf High Hopes war ich ziemlich enttäuscht, auch das Konzert in Gelsenkirchen war nicht so dolle (was sicher auch daran lag das die Effekte in der Westphalenhalle besser als im Stadion bei Regen kamen). Inzwischen mag ich noch 1-2 weitere Songs, aber das geht mir bei Barclay James Harvest ähnlich.Roger überzeugte mich in Oberhausen hingegen. Überrascht war ich noch von Broken China, dafür schaffe ich es im Grunde nie, mir On An Island komplett anzuhören. Die anderen Live(auf Konserve)-Geschichten spare ich mal aus.

Von Anfang an habe ich mir auf den Platten immer die Kredits angeguckt, und da kam ich auch auf ein ähnliches Ergebnis wie oben in der Statistik.



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Manchmal ist das Leben voller Überraschungen, und zuweilen erweisen sich die Dinge, an die man glaubt, als Lug und Trug.

Stammtischphilosoph
[Wortefinder]



01.01.2014
10:29 Uhr
@ Neccropole @ mARCIE

das sollte eigentlich ein Gag sein, aber seis drum, wahrscheinlich habt Ihr selten so gelacht

@ all

ich versteh manchmal nicht, welchen Anspruch Ihr an die Band habt. Aus meinem Leben im Spitzensport weiß ich, dass ich 4 vielleicht 5 geniale Partien gespielt habe, die sind in Erinnerung, ich stand aufm Podest und hab die Hymne gehört. Der Rest ist Durchschnitt und es gibt auch Leistungen von mir, die ich gern aus der Statistik löschen würde. Das geht aber nicht, sie gehören eben dazu. Trotzdem haben meine Leistungen ausgereicht um 90 Prozent meiner Wettkänpfe zu gewinnen, selbst wenn ich mal schlecht war. Und so seh ich das auch bei den Floyds. Sie sind herausragende Musiker und JEDES Album reicht aus, um mindestens 90 Prozent der "Spiele" zu gewinnen. Sie haben 4 oder 5 geniale Momente gehabt, die unschlagbar schön sind. Gemessen an diesen ist der Rest Durchschnitt, aber immer noch besser als fast alles andere. Und dann gibt es von jedem Mitgleid Beiträge, wo er eben gern hätte, dass sie in der Versenkung verschwinden. Ich weiß nicht mehr wer, aber irgendwer hat (sinngemäß) hier im Forum von nem Konzert berichtet, dass er den ersten Teil durchstehen mußte, gleich gäbe es was Feines! Und genau so seh ich das, ich muß die "schlechteren" Sachen durchstehen, damit ich die guten genießen kann.

Und jetzt kommt noch eins hinzu, es lässt sich trefflich streiten, welche Sache schlecht oder gut ist in der Musik. Anders als im Sport, wo die Zahlen ihre Sprache sprechen, findet bei der Musik der eine dies, der andere das gut. Ich lass mir nicht vorschreiben, ob ich Waters oder Gilmour mehr mag, oder ob Syd nicht vielleicht doch der genialste von Ihnen war. Und genauso kann ich nicht erwarten, dass jeder von Euch meine Meinung übernimmt, oder ihn gar verurteilen wegen der seinen!

Die Statistik kann nur eine Momentaufnahme sein, sie kann nicht wirklich widerspiegeln, welchen Anteil genau jedes Mitglied woran hat. Und wenn bei einem der Balken unheimlich groß erscheint, wäre es vielleicht förderlich gewesen, wenn er sich an genau der Stelle ein bißchen zurückgenommen hätte, wer kann das wissen?? Möglicherweise würden wir uns hier gar nicht mehr über die Band unterhalten, wenn alle Balken wie bei Ummagumma aussähen!!!

Mein Lieblingslied ist übrigens On The Turning Away! Nicht, weil es das beste ist, es gibt stärkere Songs. Aber ich verdanke dem Lied einen der emotionalsten Momente in meinem Leben und jedesmal, wenn ich es höre....

Ich wünsch Euch allen ein Gesundes Neues Jahr und je ein Album von Roger und David und endlich ne DVD der Wall Tour



Die Welt ist so und so, solange wir glauben, dass die Welt so und so ist. Wenn wir aufhören zu glauben, die Welt sei so und so, hört die Welt auf, so und so zu sein!

Andreas
[Bibliothekar]



01.01.2014
12:25 Uhr
Gary Barlow is besser!

Nein, Robbie!

NeinGaryNeinRobbieGaryyyyyyyRobbiiiiiiiiGarryyyyyyyyyyyRobbiiiiiiiiiiiiiiiiii



Wie die Kinder  




Prost Neujährchen   

Andreas


Neccropole
[Der Buchmacher]



01.01.2014
12:55 Uhr
@ Andreas

Sorry Andreas, das war jetzt wirklich völlig unnötig und deplatziert! Hier werden (bisher) einfach nur Meinungen ausgetauscht - und möglichst mit Argumenten unterstützt. Das hat so gar nichts mit "Wie die Kinder" zu tun - das ist etwas, was ich mehr mit Deinem Posting in Verbindung bringen kann.

Martin
[Neccropole]
I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)

ichderduke
[Pater]



01.01.2014
16:38 Uhr
@ Andreas

Dafür gibt es ein Forum !



Bruder Franziskus
[Papst]



01.01.2014
17:40 Uhr
Ist schon komisch, wenn ich so die letzten Beiträge lese, kann ich jedem irgendwie zustimmen, nur vielleicht nicht mit der jeweiligen Intensität. Vielleicht liegen wir doch alle gar nicht soooo weit auseinander.

Mit Fearless'  Beitrag kann ich mich am meisten identifizieren. Ich höre auch hauptsächlich die Musik oder die "vibes" würde man vielleicht heute sagen. Früher hörte ich da viel mehr von, heute leider oft überlagert von solchen Details, wie sie hier besprochen werden, was ich ein wenig als Verlust empfinde. Aber da kann man nicht beides haben. Iat so ähnlich, wie mit dem Gynäkologen und der ...  nee, ok, keine Vergleiche!
AUf jeden Fall gilt mein erstes Beurtelungssystem dem eigenen Empfinden und nicht den Credits oder der politischen Gewichtung der Aussage. Da ist bei mir jedenfalls der Gilmour-Sound vorne. Da kann und will ich auch gar nicht objektiv sein. Und darum war für mich auch die AMLOR  Floyd, ganz ohne Zweifel. Denn da gabs auch noch kein Internet und kein Forum und weder in der Bravo noch im Beat-Club wurden Diskussionen über das Schicksal von Roger Waters geführt. Man vergisst immer, dass bis dahin eigentlich nie über die personellen Aspekte von Pink Floyd gesprochen wurde.  AMLOR in Dortmund war für mich eine "richtige" Pink Floyd Show. Ich hab auch nicht daran gedacht, dass Waters nicht dabei war oder mich gefragt, ob es denn wohl anders sein würde. (Die meisten damaligen Besucher wohl auch nicht, sonst hätte ich in Köln bessere Karten bekommen)

Im Nachhinein und in der Diskussione hier im Forum wurden einem die Details dann klarer, und ja, auf diesem Album sind einige Songs suboptimal. Aber "Hörmäßig" finde ich auch bei Animals schwächen.  Hier gehe ich wohl zum Teil mit dem Boernix kondom, wenn wir auch völlig verschiedene historische Wege hatten.

Und dem Philosphen gebe ich recht mit seiner 5 mal Top und 90 % Theorie. So viel wirklich tolle Bands und durchgehend phantastische Alben und berührende Musikstücke gibts ja nun wirklich nicht. Unter diesen sind unsere Idole sicher an der Spitze, auch mit A Momentary Lapse of Reason und TDB.

Martin, der Roger Waters hat ja großartiges geleistet und es gibt diverse Stücke, vor allem aus ATD, die ich wirklich supertoll finde. Inhalltlich lehnen sie auch dicht an alten Floyd-Alben an. Aber wie oben gesagt, ist bei mir die Akustik bestimmender und Jeff Beck hört sich eben nicht wie Gilmour an, dessen Textschwächen ich überhören kann. Das ist alles nur individuelle Wahrnehmung. (Ihr seid ja sowieso alle nur Produkte meines imaginären Universums ...)






+ Bruder Franziskus +
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Die existenziellen Grundfragen im Ruhrpott: „Wo kommen wir her? Gibt es einen Gott? Kommt auf den Pommes watt drauf?“

Neccropole
[Der Buchmacher]



01.01.2014
18:29 Uhr
@ Bruder Franziskus

Da ist bei mir jedenfalls der Gilmour-Sound vorne. Da kann und will ich auch gar nicht objektiv sein. Und darum war für mich auch die A Momentary Lapse of Reason Floyd, ganz ohne Zweifel.

Hmmm, bei dieser Betrachtung ist aber JEDES Gilmour Album genausogut "Floyd" - oder noch verkürzter: Gilmour = Floyd.

Finde ich - ehrlich gesagt - etwas schwierig. Ich versuch mal zu erklären, was ich meine:

Ich kann mich noch erinnern, dass ich bei ersten Hören von A Momentary Lapse of Reason gedacht habe: "Aha, 'Wish You Were Here', Teil 2!", weil es eben auch so nah am Sound von 'Wish You Were Here' war. Das hat mich damals sehr enttäuscht!

Ich habe Pink Floyd geschätzt, weil die Alben der 70iger Jahre alle so komplett unterschiedlich waren: 'Atom Heart Mother' mit dem Orchestra-Part hatte wenig mit 'Meddle' (und dem beherrschenden 'Echoes') zu tun. Beide Alben wenig oder nichts mit 'Dark Side Of The Moon'. Alle bisherigen Aben wenig mit 'Wish You Were Here'. 'Animals war plötzlich rauh und agressiv - wieder völlig anders als alles vorher dagewesene - und dann schließlich 'The Wall' - in seiner Intensität und Depressivität mit keinem vorherigen Album vergleichbar. Damals gab es für mich - ehrlich gesagt - gar nicht sowas wie einen "Pink Floyd Sound". Selbst 'Final Cut' war einfach wieder anders - klar, es gibt thematische Ähnlichkeiten mit 'The Wall', aber die Produktion war viel "leiser", viel "zurüchaltender", viel "andächtiger" mit gelegentlichen radikalen Ausbrüchen, die so stark auf 'The Wall' nicht zu finden waren - unglaublich volatil und damit auch schwer eingängig.

Ich gebe Dir Recht, wenn man einen gemeinsamen Nenner finden MUSS, dann ist das die Gitarrenarbeit von Gilmour, der mal mehr, mal weniger in Erscheinung tritt. Aber ist deshalb Gilmour = Floyd?

AMLOR war für mich das Aufwärmen von bekannten Elementen aber nichts wirklich Neues - so wie bei all den Alben zuvor. Es war das, was man von David Gilmour nach seinem 'About Face' erwarten konnte. Und es war schon aus diesem Grund aus meiner Sicht kein "Pink Floyd-Album" - denn wenn weder Waters noch Wright noch Mason (so wie beispielsweise bei 'Time') einen echten Beitrag dazu geleistet haben sondern lediglich Leute wie Moore, Ezrin, Carin und Manzanera - ja, ich weiß, wieder mein Blick auf die Credits - dann kann man davon auch objektiv nicht sprechen. Als Gilmour-Solo-Album finde ich es OK, bei Pink Floyd würde ich sagen "Thema aufgewärmt".

AMLOR in Dortmund hab ich übrigens auch gesehen - Pink Floyd war das für mich aber nur wegen dem zweiten Teil der Show mit "One of These Days", "Time", "On the Run", "Wish You Were Here", "The Great Gig in the Sky", "Welcome to the Machine", "Us and Them", "Money", "Another Brick in the Wall (Part 2)", "Comfortably Numb" und "Run Like Hell".

@ Stammtischphilosoph
Ich bin nicht sicher ob ein Vergleich Sportler-Künstler angebracht ist. Bei Sportlern handelt es sich um eine körperliche Leistung, die naturbedingt nur wenige Jahre verfügbar ist. Bei Musikern ist es eine geistige Leistung und die kann - wie bei Autoren und Malern - lebenslang fast unverändert erbracht werden: einige ganz große Meisterwerke sind sogar erst in der Spätphase einer künsterischen Schaffensperiode entstanden.

Martin
[Neccropole]
I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)
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