|
[Übersicht]->
[Konzerte - Waters Tour 2010-2013] ->
[Frau Bürgermeisterin Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Düsseldorf) reagiert... :-)]
|
Neccropole
[Der Buchmacher]
31.08.2013
20:26
|
Frau Bürgermeisterin Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Düsseldorf) reagiert... :-) [7168]
|
Ich habe Frau Bürgermeisterin Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Düsseldorf) eine kurze eMail geschickt um Sie auf eine fehlerhafte Interpretation der 'The Wall Live'-Veranstaltung in Düsseldorf hinzuweisen. Ihre Antwort - insbesondere die letzten Sätze - hat mir die Sprache verschlagen:
Sehr geehrter Hr Geyer,
"einfach mal Fresse halten". Das könnte Ihnen so passen. Dieter Nuhr zu zitieren, spricht für die Qualität Ihrer Äußerungen. Sie können diese Show toll finden, das ist Ihnen unbenommen. Sie können mir Ihre Art der Interpretation gerne mitteilen. Ich sage erneut deutlich, was ich auch der Presse gesagt habe, wer ein Plastik Schwein mit Davidstern "benutzt", um seine Show zu garnieren, der kann sich gerne Künstler nennen. Für mich ist es einfach nur geschmacklos und armselig. Offensichtlich ist die Not groß, noch Zuschauer zu finden. Funktionieren wird das wahrscheinlich nicht. Gut so! Und noch besser ist, dass man in Deutschland eine solche Show kritisieren kann ohne eins "in die Fresse" zu bekommen. Außer vielleicht von Ihnen. Ist das nicht tröstlich?
MA SZ
Von meinem iPhone gesendet
-------------------------------------------------
Hier der Text meiner e-Mail an die o. g. Dame:
Sehr geehrte Bürgermeisterin Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann,
mit ihrem Statement zum Thema 'Roger Waters in Düsseldorf' hat die jüdische Gemeinde in Düsseldorf leider mehr als deutlich gemacht, dass sie nicht recherchiert hat um was es eigentlich bei dieser Show geht. Um es gleich vorweg zu sagen, das Gegenteil der dort geäußerten und kritisierten Vermutungen ist der Fall. Das nun schon über 30 Jahre alte Album hat die kritisierte Thematik schon immer genutzt um die Gefahren von Nationalsozialismus zu verdeutlichen! Mit dem gleichen Recht – und dem gleichen Irrtum - könnte man Wolfgang Petersens „Das Boot“ kritisieren in dem ja auch „Nazisymbolik“ verwendet wird.
In 'The Wall geht es um einen Rockstar der aufgrund seiner negativen Erfahrungen im Leben eine Mauer zum Selbstschutz um sich herum aufbaut. Diese Mauer der Isolation führt jedoch zu einer negativen Konsequenz. Sie sorgt dafür, dass eine Wirklichkeitsfremdheit entsteht. Der Rockstar wird schließlich von seinen Betreuern für ein bevorstehendes Konzert „fit-gespritzt“ und diese Vermischung aus Medikamenten und Drogen führt zu einen Alptraum im dem sich der Rockstar im Wahn faschistisch verhält. Ein Albtraum, von dem er schließlich selbst geschockt ist und befreit werden möchte. Er wird dazu verurteilt die Mauer der Isolation um sich herum niederzureißen und den Menschen wieder zu begegnen, die ihn schätzen und lieben. Das ist das Gegenteil einer Verherrlichung von Nazi-Symbolik und eine unverschämte Beleidigung all derer, die sich das Konzert ansehen wollen! Daher wird am Ende der Show die Mauer eingerissen und das fliegende Schwein (eine Metapher auf das Böse im Menschen) vom Publikum zerstört!
Das fliegende Schwein ist übrigens seit 1977 bereits ein fester Bestandteil der Shows von Pink Floyd und Roger Waters und es hat noch nie etwas mit einer „Judensau“ zu tun gehabt. Ich bin fassungslos wie sich wenig oder gar nicht informierte Menschen mal wieder leichtsinnig eine Meinung bilden und diese auch noch öffentlich äußern.
Eine blind weiterverbreitete dpa Meldung einer Beschwerde der jüdischen Gemeinde, kann ich als reflexartige Reaktion ohne gründliche Recherche verstehen - obwohl auch diese Äußerungen von Grund auf falsch sind! Inzwischen haben sich aber auch Politiker "kundig" zur Sache geäußert, die damit in geradezu peinlicher Weise offengelegt haben, dass sie vor allen Dingen nachplappern können aber sich selbst unzureichend oder gar nicht informieren bevor sie Statements abgeben.
Die Verwendung des Davidsterns kann man gerne diskutieren, aber ich bis es zwischenzeitlich auch müde zu erfahren, dass jede Kritik an der israelischen Politik gleichgesetzt wird mit Antisemitismus. Mit diesem Verhalten schadet sich die jüdische Bevölkerung inzwischen mehr als es ihnen nützt.
Die eigentliche Motivation hinter dem Boykott-Aufruf der Show ist ohnehin offensichtlich. Es soll eine Retourkutsche zu Waters’ Musik-Boykott-Aufruf in Israel sein.
Die Show wird seit vier Jahren in über 200 Aufführungen weltweit gezeigt und wurde von mehr als 3,5 Millionen Menschen gesehen. Sie hat Preise über Preise abgeräumt und gilt als das Non-Plus-Ultra der Rock-Konzerte. Bisher gab es nur in Belgien und in Deutschland (und sonst nirgendwo in der Welt!!!) Kritik an Waters’ Interpretation – und zwar ausschließlich von unwissenden Personen, die ohne Recherche und ohne Sachverstand plakativ Unsinn verbreiten. Die Show hat - im Gegenteil - nur äußerstes Lob in allen Medien eingefahren. Selbst in den USA, in der die jüdische Gemeinde sehr viel größeren Einfluss hat als hier in Deutschland.
In diesem Zusammenhang fällt mit Dieter Nuhr ein : "wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten!"
Martin Geyer |
|
|
|
<< Prev
[1]
[2]
[3]
[4]
[5]
[6]
[7]
Next >>
|
Uncle Floyd
[Bruder]
04.09.2013
22:03 Uhr
|
@ Rufus_The_Dog
Danke ,
werde meinen Rekorder gleich programmieren ..
Der Geist ist willig,
aber das Schweinefleisch ist schwach..... 
xxx
Uncle Floyd
Wait for the Break !
Planet Pink Floyd
|
|
|
Teacher
[Oberlehrer]
04.09.2013
22:06 Uhr
|
@ Rufus_The_Dog
Ist das jetzt Ironie? Was hat denn die Muschel (die von Shell ist ja wohl gemeint) mit Antisemitismus zu tun?
Auch Shell ist ein kapitalistisches Unternehmen. Und beim Globalisierungskritiker Waters dreht sich halt alles um's Geld. Und bei Geld denkt man unwillkürlich an ...
Als jemand, der große Sympatien für das Judentum hat, will ich hier nicht mal vordergründig die Ressentiments bedienen, die die von der "Kulturzeit" interviewte Dame offensichtlich verinnerlicht hat. Neben dem von Franziskus angesprochenen Rorschach-Test, in den man, bei entsprechender Eigendisposition, ALLES hineininterpretieren kann, empfehle ich zur Lektüre Max Frischs "Andorra". Die Geschichte von dem jungen Juden Andri, der, weil er gehört hat, dass Juden nur an Geld denken, sich plötzlich dabei ertappt, dass er nur an Geld denkt...
Apropos Geld: Habe gerade vor wenigen Tagen gelesen, dass Roger Waters mit seinen Wall-Shows 2012 einen persönlichen Einkommenszuwachs von 88 Mio. (€, $, Pfund?) erreicht haben soll und damit zu den Top-10-Rock-Stars des vergangenen Jahres zählen soll. Ich gönne es ihm ja.
_____________________
‚Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande?’
Augustinus von Hippo / Benedikt XVI |
|
|
Boernix
[Forumsbrot]
04.09.2013
22:42 Uhr
|
@ Teacher: Nicht so laut, sonst wird noch Star Trek verboten, weil die Ferengi sich wie Klischeejuden benehmen
********************************************************
Manchmal ist das Leben voller Überraschungen, und zuweilen erweisen sich die Dinge, an die man glaubt, als Lug und Trug. |
|
|
Teacher
[Oberlehrer]
04.09.2013
22:47 Uhr
|
@ Boernix
"Ferengi" sagt mir nichts. Welche Folge war das?
_____________________
‚Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande?’
Augustinus von Hippo / Benedikt XVI |
|
|
Teacher
[Oberlehrer]
04.09.2013
23:14 Uhr
|
@ das Alpaka
Danke für den Link.
Habe gerade die 30. (alle aus dem Forum?  ) Pro-Stimme abgegeben (gegen 18 mal Contra). Nicht gerade repräsentativ, aber trotzdem interessant. Trotz der plakativen Frage, auf die ich unter normalen Umständen nicht geantwortet hätte.
Wobei ich mir die Entscheidung nicht leicht gemacht habe. Ohne den Background von 40 Jahren Pink-Floyd-Hardcore-Fanseins hätte ich kaum angemessen über fliegende Schweine und die sie schmückenden Sterne urteilen können...
_____________________
‚Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande?’
Augustinus von Hippo / Benedikt XVI |
|
|
ichselbst
[Pater]
05.09.2013
13:50 Uhr
|
@ Neccropole
...wie schon gestern beim Treffen gesagt, manche Leute sind so selbstherrlich, dumm und beratungsresistet, da ist eigentlich jedes Wort zu schade. Da kommt eh nix an.
Hey you, don't tell me there's no hope at all - Together we stand, divided we fall!
|
|
|
Marek
[Pater]
05.09.2013
20:20 Uhr
|
@ Bruder Franziskus
Mmmh... es gibt da einen Witz mit einem Mann bei einem Psychiater, der jedes Rorschachbild als erotische Schweinerei deutet und auf die zweifelnden Nachfrage des Arztes antwortet "Ich kann doch nichts dafür, dass Sie mir nur nackte Frauen zeigen!"
Astrein! 
|
|
|
Boernix
[Forumsbrot]
05.09.2013
22:09 Uhr
|
@ Teacher: Ganz viele
********************************************************
Manchmal ist das Leben voller Überraschungen, und zuweilen erweisen sich die Dinge, an die man glaubt, als Lug und Trug. |
|
|
KatzenHai
[Hailand]
07.09.2013
01:31 Uhr
|
@ Teacher Als jemand, der große Sympatien für das Judentum hat, Erklär mir bitte diesen Halbsatz ...
___________________________________________
The band is just fantastic, that is really what I think. Oh by the way, which one's Pink?
 "Wenn Haie sterben, stirbt das Meer." |
|
|
Teacher
[Oberlehrer]
07.09.2013
09:01 Uhr
|
@ KatzenHai
Gern! Ich habe seit zwei mehr als Jahren eine Schülerin (heute 12, vielleicht 13 Jahre alt) - selten hat der Spruch "Eine Seele von Mensch!" besser gepasst, die aufgrund der Familientradition, in die sie hineingeboren ist, den Zeugen Jehovas angehört. (Was mir nicht zusteht zu kritisieren.) Während einer Klassenkonferenz, bei der es auch kurz um besagte Schülerin ging, hatte ich den Eindruck, dass der Konferenzleiter, dem die Religionszugehörigkeit der Schülerin bekannt war, dies eher abschätzig erwähnte.
Spontan fiel mir der Sinnspruch ein:
"Ich halte es nicht für wichtig, welchen Glauben jemand hat, sondern dass er überhaupt einen Glauben hat."
Als möglicher Verfasser dieses Spruches, der mir sehr präsent war (irgendwie musste ich ihn verinnerlicht haben) kam mir Hermann Hesse in den Sinn, den ich in meiner Jungend verschlungen habe. Ich habe Monate lang erfolglos im Internet recherchiert, zudem alle Kollegen der Fächer Deutsch, Religion und Ethik befragt, die natürlich auch nichts wussten. Und die Musikkassette, die ich - dreißig Jahre ist's her - im Auto rauf und runter gehört habe, und in der ich die Quelle besagten Satzes vermute, ist nicht mehr auffindbar.
Also der erste Beweggrund für diesen Satz, den du - zu recht - erläutert haben möchtest: Religiöse Toleranz gegenüber jedem, der seine Religion lebt, ohne daraus eine "Mission" für den Rest der Welt zu machen. (Was ich bei den Juden nicht sehe - anders als bei den westlichen "Demokratien", die seit drei Jahren unter Führung der USA und dem "gefallenen Engel" Obama dabei sind, die arabische Welt mit ihrem (selbst nur mehr als halbherzig umgesetzten) System zu "beglücken", von dem auszugehen ist, dass es gerade das nicht erfüllen kann, was es vordergründig verspricht.
Zum Zweiten sehe ich als Nostalgiker des ersten Drittels des letzten Jahrhunderts die kulturellen Leistungen in Film und Musik (dazu eine überproportionale Häufung von Nobelpreisen aller Art) dieser Bevölkerungsgruppe vor ihrer Vernichtung oder erzwungenen Emigration in den 1930er Jahren und später. Oder heute (schließlich sind wir ein Musikforum) - als Überlebender - einen Leonard Cohen. Auch wenn Cohen kein Deutscher ist: Ich bin einer Meinung mit denen, die sagen, das INTELLEKTUELLE Deutschland sähe heute anders aus, hätte es den Holocaust nicht gegeben.
Worauf du möglicherweise hinaus willst: Was ein kritischer Beobachter der Politik des Staates Israel zu kritisieren hat, sehe und kritisiere ich auch. Aber das ist Politik. Und wie jede Politik ist hier die Religion vor allem die Geisel. - John Lennon ("Imagine ... and no religion too" - heute haben wir in Düsseldorf noch drüber gesprochen - mag da anderer Ansicht gewesen sein) aber da stimme ich ihm nur bedingt zu.
Reicht das?
_____________________
‚Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande?’
Augustinus von Hippo / Benedikt XVI |
|
|
Boernix
[Forumsbrot]
07.09.2013
09:22 Uhr
|
Hier übrigens ein Presseartikel eines unbelehrbaren, der offenbar auch abgeschrieben hat und die Show auch nicht gesehen hat (er redet immer von einem Schwein, dabei wird dieses hinterher doch zum Teil vom Publikum mitgenommen)...
********************************************************
Manchmal ist das Leben voller Überraschungen, und zuweilen erweisen sich die Dinge, an die man glaubt, als Lug und Trug. |
|
|
Teacher
[Oberlehrer]
07.09.2013
09:48 Uhr
|
@ Boernix
Link vergessen? - Oder ist er der Forumszensur zum Opfer gefallen...
_____________________
‚Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande?’
Augustinus von Hippo / Benedikt XVI |
|
|
|
<< Prev
[1]
[2]
[3]
[4]
[5]
[6]
[7]
Next >>
|
