Neccropole
[Der Buchmacher]




15.05.2012
16:47
Roger Waters Open Air 'The Wall Live' 2012      [6880]
Wie bereits angedroht, werde ich hier über meine erste 'The Wall Live' Open Air-Erfahrung berichten.

Ich war am vergangenen Freitag, dem 11. Mai 2012 mit meinem Freund Andreas im 'AT&T Ball Park' in San Francisco und erlebte die Show in einer empfindlich kalten kalifornischen Nacht. Es war trotzdem eine großartige Show und noch einmal eine deutlichere Steigerung des bisherigen 'The Wall'-Konzerterlebnisses...





Martin
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I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)
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Neccropole
[Der Buchmacher]



15.05.2012
16:56 Uhr
Teil 1

Am Freitag, dem 11. Mai, dem Tag des Konzertes, machten wir uns gegen 16:00 Uhr auf zum ‘AT&T Ball Park‘. Dieser war vom Hotel aus fußläufig zu erreichen. Wir mussten die ‘Embarcadero‘ nur dieses Mal in südlicher Richtung laufen und erreichten den Veranstaltungsort – ein Baseball-Stadium – in knapp 30 Minuten.

Von Weitem konnten wir sehen, dass Roger offensichtlich gerade angekommen war. Zumindest umlagerten viele Fans eine schwarze Limousine. Wir waren jedoch circa fünf Minuten zu spät, der Wagen setzte sich leider vor unserer Ankunft wieder in Bewegung und verschwand in einem abgesperrten, hinteren Bereichs des Ball Parks.

Ich holte zunächst meine Tickets am Will Call Schalter an der Ecke King Street und 3rd Street ab. Ab 18:00 Uhr sollte Einlass ins Stadion sein. Ich war schon sehr gespannt darauf wie Roger‘s Wall-Show wohl in einem Stadion wirken würde. Noch dazu, wo es bei Konzertbeginn um 20:15 Uhr noch hell sein würde und die Show mit ihrem enormen Licht- und Projektionseinsatz möglicherweise darunter leiden würde.

Vor dem Stadion hatten schon ein paar Merchandising Stände mit dem Verkauf von neu gestalteten T-Shirts, Key Rings, Buttons und dem 2012er Programmheft begonnen. Ich versorgte mich mit dem Nötigsten. In Roger‘s Live Nation Store hatte ich vor ein paar Tagen bereits einige T-Shirts gekauft. Wie fast immer, fand man vor Ort jedoch weitere Shirts mit Motiven, die so im Store (noch) nicht angeboten wurden. Also suchte ich gezielt nach Artikeln, die ich auf der Website noch nicht gesehen hatte und fand auch sofort drei Shirts, darunter auch das ‘San Francisco Event Shirt‘, die ich unbedingt kaufen musste. Andreas gefiel das neue ‘Screaming Face‘-Shirt und außerdem brauchte ich unbedingt eines der neuen Programmhefte. Die Preise waren – wie üblich – recht hoch – meine Kreditkarte glühte.

Die Zeit bis zum Einlass in den Ball Park verbrachten wir anschließend im ‘Public House‘, einem Restaurant direkt im AT&T Park. Wir bestellten Burger, Pommes und Weißbier. Nach der Stärkung rückte die Möglichkeit näher ins Stadion zu gelangen. Wir stellten uns in eine der vielen Reihen, wartender Fans an und gelangten recht schnell ins Innere. Zuerst versuchten wir herauszufinden wo unsere Plätze lagen. Wir betraten die Spielfläche und vor uns lag das beeindruckende ‘The Wall Live‘-Set. Der Bühnenaufbau war riesig. Noch immer schien die Sonne ins Stadion und mir kamen Bedenken auf, ob das Konzert unter diesen Umständen pünktlich – wie auf den Tickets vermerkt – um 20:15 Uhr starten konnte. Die Temperaturen waren noch recht angenehm, aber es zeichnete sich durch den vorhandenen Wind und die untergehende Sonne ein kühler Abend ab.

Andreas hatte zwei Budweiser – zum unverschämten Preis von zusammen 19!!! US Dollar besorgt. Die reinste Abzocke! Wir machten ein paar Erinnerungsfotos vor dem Set und beschlossen ein wenig im Stadium umherzulaufen. Es gab keinerlei Beschränkungen und wir konnten jeden Bereich des Ball Parks problemlos betreten. Es gelangen uns ein paar tolle Fotos aus vielen Blickwinkeln auf das Set inklusive wirklich toller Fotos vom Modell der weit oben platzierten Junkers ‘Ju 87‘, die dort auf ihren Einsatz wartete.





Martin
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I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)

Fat-Strat
[Forum Manager]



15.05.2012
19:04 Uhr
@ Neccropole
oben platzierten Spitfire-Bomber
Das soll aber ne Ju 87 darstellen!  

    


Neccropole
[Der Buchmacher]



15.05.2012
19:27 Uhr
@ Fat-Strat

Hihi, RICHTISCH!!!!!!  

Martin
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I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)

Waeller
[Newsreader]



15.05.2012
19:47 Uhr
@ Neccropole

Wie immer sehr schön geschrieben,
ich freu mich schon auf die weiteren Folgen.

Danke


Pompeij
[Schwester]



15.05.2012
20:07 Uhr
@ Neccropole

Du hast meine Vorfreude extrem gesteigert. Ich freu mich riesig auf New York.Ich bekam gerade eine Mail,dass mir die Tickets zugeschickt werden. Man muss sie also nicht vor Ort abholen.



Ralf
[Bibliothekar]



15.05.2012
20:33 Uhr
@ Neccropole

Spannend wie immer!

Danke das wir teilhaben dürfen      

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The Show must go on!


Der Ralf

magdalena
[Schwester]



15.05.2012
21:38 Uhr
@ Neccropole

spannender bericht...ich freu mich schon auf die fortsetzung!


Drummer-Papa
[Bibliothekar]



15.05.2012
23:46 Uhr
@ Neccropole

Danke für Bild und Buchstaben!

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Don`t worry, be happy!

mars behind moon
[blofeldspieler]



16.05.2012
00:12 Uhr
@ Neccropole



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  未来是中国

Neccropole
[Der Buchmacher]



16.05.2012
07:34 Uhr
Teil 2





Wir beschlossen uns wieder in Richtung unserer Plätze zu bewegen. Im Stadion wurde es immer kühler – um nicht zu sagen geradezu empfindlich kalt. Erste Gegenmaßnahme war das Anziehen der gekauften ‘Wall‘-Shirts. Das linderte das Kälteempfinden nur bedingt. Außerdem war zu erwarten, dass es – wenn die Sonne erst einmal komplett untergegangen war – noch deutlich kälter würde. Beim Merchandising gab es Hoodies. Sollten wir uns zwei zum Einzelpreis von 65,- US Dollar besorgen? Die zunehmende Kälte beantwortete die Frage: Ja, unbedingt! Wir zogen los und kaufte zwei Stück am nahegelegendsten Store und zogen die Teile an. Ja, das war deutlich besser – so präpariert konnten wir das Konzert ohne große Gesundheitsgefährdung überstehen.  

Der Konzertbeginn rückte näher. Der Ball Park füllte sich nur langsam – nicht unüblich in den USA – viele Amerikaner kommen im letzten Moment ins Stadion. Aus den Lautsprecheranlagen drangen erste bekannte Melodien, die den baldigen Beginn des Konzertes ankündigten. Auf der Mauer erschienen testweise Fadenkreuze, die die Hochleistungsprojektoren auf die Mauer zauberten. Noch recht schwach auszumachen, das Sonnenlicht auf der Wand war zwar verschwunden und die Sonne begann hinter dem Stadion unterzugehen, aber das vorhandene Restlicht war immer noch zu stark. Zwischenzeitlich wurde auch das Flutlicht im Stadion angeschaltet und tat ein Übriges dazu bei die Lichtverhältnisse ungünstig erscheinen zu lassen.

Die Mauer erstreckte sich von einer Seite des Ball Parks bis zur anderen. Der mittlere Teil – etwa 30 % der Mauer – war durch einen entsprechend großen Bühnenaufbau vor Regen geschützt. Dieser Teil der Mauer bestand auch bei der Open Air-Variante aus den üblichen Papp-Quadern, bzw. wurde mit diesen im Laufe der Show zugemauert. Der unter freiem Himmel befindliche Teil des Aufbaus links und rechts bestand aus einem Baugerüst an dem auf der dem Publikum zugewandten Seite weiße, wetterfeste Platten in der üblichen Mauersteingröße befestigt waren. Von vorne betrachtet konnten die Fans keinen Unterschied zwischen Platten und „echten“ Mauersteinen ausmachen. Ich vermute, dass auch die Platten mit der gleichen weißen Farbe lackiert wurden wie die Bricks um ein identisches Projektionsergebnis zu erhalten und um zu verhindern, dass das Publikum Unterschiede ausmachen konnte. Interessanterweise waren einige der bereits vor der Show aufgebauten Mauersteine – offensichtlich durch Windeinfluss – etwas aus dem Lot geraten. Dort wo kurz nach Showstart der Bomber in die Wand einschlagen sollte, hatte sich die Mauer gefährlich in Richtung Publikum nach außen gewölbt und drohte augenscheinlich vorzeitig einzubrechen. Plötzliche intensive Bewegungen deuteten darauf hin, dass einige Bühnenmitarbeiter versuchten diesen Teil der Wand in die ursprüngliche Position zu bringen. Dies gelang glücklicherweise auch.

Wenn man eine der ‘The Wall Live‘-Shows von Roger Waters gesehen hat und seine Eindrücke verarbeiten konnte, kommt man zum Schluss, dass die Show in Präzision und Perfektion kaum noch steigerungsfähig ist. Roger Waters beweist jedoch oft, dass dies ein Irrtum ist. Der Meister ist in der Lage immer noch ein wenig mehr aus der Show herauszuholen und zusätzliche Verbesserungen zu implementieren. Ich konzentriere mich daher in diesem Bericht eher auf die Besonderheiten der Open-Air Show und der Weiterentwicklungen.

Wie vermutet verspätete sich der Showbeginn. Die obligatorische Ansprache des Ansagers bezüglich des Fotografierens mit Blitzlicht ertönte erst kurz nach 20:30 Uhr aus den Lautsprechern. Dann begann die Show mit der ‘Spartacus‘-Einleitung. Es war noch immer nicht ganz dunkel in San Francisco, aber die Projektoren waren lichtstark genug um erstklassige und gestochen scharfe Bilder zu projizieren. Erste deutliche Weiterentwicklung zu den Hallenshows war das Feuerwerk beim Eröffungssong ‘In The Flesh?‘. Hinter der Bühne wurden zusätzliche feuerrote Salven abgeschossen, die das Ball Park-Publikum in tief-rotes Licht tauchten. Wer die Gelegenheit hatte, die Live-Show 2011 in einem überdachten Stadion (wie beispielsweise der ‘Esprit-Arena‘ in Düsseldorf) zu genießen, hatte gesehen, dass Roger Waters die Mauer links und rechts mit Hilfe von Bühnenelementen erweitert hatte. Auf diesen Elementen hatte Waters Bilder und Grafiken aufbringen lassen. Exakt diese Bilder wurden nun auf die deutlich breitere Mauer an beiden Seiten neben der Hauptbühne projiziert.

Waters nutzte den rechten und linken Teil der Mauer darüber hinaus regelmäßig für die Projektion von Nahaufnahmen des Geschehens in der Bühnenmitte – ähnlich wie es andere Künstler mit großen Videoscreens in Stadien und großen Hallen tun. Allerdings in sehr viel perfekterer Weise: Diese Projektionen waren teilweise live, teilweise vorproduziert. Sie passten sich perfekt in die Show ein. Es sah oft so aus, als ob hierfür ein Teil der Mauer herausgebrochen sei. Die Live-Bilder waren also nicht einfach rechteckig begrenzt sondern entsprachen in der Form eines herausgebrochenen Mauerstücks. Auch farblich passten diese Projektionen exakt zur Show und fügten sich nahtlos ins Geschehen ein. Wenn das Set beim Song ‘Young Lust‘ beispielsweise überwiegend in schwarz/weiß beleuchtet wird, sind auch diese Nahausnahmen in schwarz/weiß gehalten – und nicht nur das: Die bekannten Bilder von einem Groupie welches erstmals in das Hotelzimmers des Stars gelangt und die bei diesem Song auf die Mauer projiziert werden, hinterließen schon immer den (gewollten) Eindruck vergrößerter Bilder einer billigen Überwachungskamera mit der deutlich sichtbaren Zeilenauflösung. Die entsprechenden Live-Aufnahmen von der Bühne, die Waters nun links und rechts auf die Mauer zauberte, entsprachen in Qualität und Erscheinungsbild exakt diesem Überwachungsvideostil – aber ich greife dem Geschehen gerade etwas vor.









...tbc



Martin
[Neccropole]
I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)

Bruder Franziskus
[Papst]



16.05.2012
07:52 Uhr
@ Neccropole

    

+ Bruder Franziskus +
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Die existenziellen Grundfragen im Ruhrpott: „Wo kommen wir her? Gibt es einen Gott? Kommt auf den Pommes watt drauf?“

Waeller
[Newsreader]



16.05.2012
07:53 Uhr
@ Neccropole

Boah eh, mach weiter, laß uns nicht solange warten!

Also doch, wie ich schon an anderer Stelle geschrieben hatte!
Diese Projektionen waren teilweise live


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