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Meddle [capellanus] 28.10.2006 13:43	Meddle      [2692]
	Wenn ich an Meddle denke und die Augen schließe, bin ich plötzlich wieder 14. Ich hab den typischen Geruch nach kaltem Rauch und biergetränktem Nadelfilz-Teppichboden in der Nase, bewege mich mit einer handvoll Freunden auf der kleinen Tanzfläche des alten Gewölbekellers unseres selbstverwalteten Jugendzentrums "Tonne" (das es übrigens heute noch gibt) unter der Lichtorgel. Ein Nebenmann schreit mir ins Ohr "ohne Pink Floyd könnte ich nicht leben". Meddle ist Echoes. Meddle ist One Of These Days. Ich liebe lange Stücke, alleine schon weil man länger braucht, bis man alle Passagen einigermaßen kennt, und sich dementsprechend auch nicht so schnell oder nie daran satt hört. An Echoes kann ich mich überhaupt nicht satt hören. Ich kenne es jetzt seit 33 Jahren und bin immer wieder von neuem verzaubert. Ansonsten ist das Album eher unspektakulär. Die ruhigen Stücke sind nette leichte Kost mit dem Flair eines Südfrankreich-Urlaubs. Leicht zu konsumieren und gut verdaulich. Dabei sind sie keineswegs nur Lückenfüller. Sie bilden den Gegenpol zur B-Seite und versuchen nicht zu ihr in Konkurrenz zu treten. Wäre die A-Seite mit einem ähnlichen Monumentalstück belegt, könnte das dem Hauptact Echoes nur schaden. Auch das vielleicht ungeliebteste Pink-Floyd-Stück Seamus hat seinen Platz zu Recht. Wisst ihr, was bei einem guten 7-Gänge-Menü ein "Stopper" ist? Das ist ein kleiner extremer Happen (wie z.B. eisgekühlte Bouillon) direkt vor dem Hauptgang, der die Geschmacksnerven neutralisiert, den Gaumen frei macht von dem was vorher war, und ihn somit unvoreingenommen in den Hauptgang entlässt. Das ist eine Art Überleitung durch Schock. Meddle ist für mich die Verbindung zu meiner Jugend und war mein erster Kontakt mit Pink Floyd. Es ist heute, wo ich auch die anderen Alben kenne, nicht mehr unbedingt mein Favorit, hat aber einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, den kein anderes Album einnehmen könnte. Klaus PS: Danke, dass ihr auf mich gewartet habt
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mars behind moon [blofeldspieler] 28.10.2006 18:31 Uhr
	@manni.m dann freue ich mich schon auf die DVD............
Brewster [Pater] 28.10.2006 19:27 Uhr
	Die letzten seichteren Songs auf der A-Seite der Meddle könnte ich mir auch auf dem Obscured-Album vorstellen, deren ohnehin eher greifbare Magie einen noch stärkeren Kontrapunkt zu den Hauptalben setzen würde. Es braucht natürlich keinen erweiterten Soundtrack der Obscured, um unbeschwerte Urlaubsfreuden im mediterranen Raum oder auch als Wochenend-Esoteriker in Goa genießen zu können. Auf der Meddle nun galt One Of These Days durch seine härtere Gangart in jüngeren Jahren noch als Hochamt in Sachen Hard-Rock. Auch heute noch zieht mich dieser Song in seinen Bann. Die Tempowechsel, die Ruhe vor dem Sturm, das Inferno, die Tragödie, der Wind, der niemanden mehr streicheln kann. Hierbei kommt mir weniger die Naturgewalt des Wassers in den Sinn, sondern eher der Atombombenabwurf auf Hiroshima. Bei Echoes kann ich mich gemütlich zurückziehen und in anderen Sphären schweben, wobei sich für mich erst im Laufe der Zeit -naturgegebenermaßen- herauskristallisiert hat, wie genial, wie zeitlos dieses Werk ist.   Grüße, Jürgen
mars behind moon [blofeldspieler] 28.10.2006 20:09 Uhr
	für mich ist echoes und atom heart mother zwei liebe geschwistern
Bruder Franziskus [Papst] 28.10.2006 21:00 Uhr
	Wieder muß ich sagen: "wir alten" haben diese ganzen Pink Floyd Alben ja in chronologischer Reihenfolge kennengelernt und haben uns immer "zwangsweise" ein Jahr lang mit dem Stoff beschäftigen müssen. Wahrscheinlich ist unsere Betrachtungsweise dieser Albenserie eine vollkommen andere, als die eines Jünglings (und ich meine das nicht negativ!) aus der heutigen Zeit, der die ganze Palette vor sich liegen hat und sagt "Na, mit welchem fange ich jetzt an?" Für mich gabs also vorher Atom Heart Mother, wo Pink Floyd einen Schlenker zur E-Musik gemacht haben, aber gleichzeitig erstmalig eine Plattenlänge mit "Traummusik" geschaffen hatten. Insofern war Echoes (und Meddle ist für mich eigentlich synonym mit "Echoes") eine willkommene, folgerichtige Fortsetzung dieses Hörabenteuers - Programmmusik für Rocker sozusagen. Ich konnte mich sofort da hineinfallen lassen, hatte verschiedene, diffuse Gedankenfilme dazu und fand es saugut! Von Anfang an hatte mich die Idee gereizt, dazu mal einen Film machen zu können. Leider ist da nie was draus geworden, zuerst gabs nur Super8-Kameras und obwohl ich irgendwann Jahre später eine Braun Nizo hatte, wurde das Projekt dann doch nicht durchgeführt, die Ära der elektronischen Filmkameras ist aus irgendeinem Grunde an mir vorbeigelaufen. Ich erinnere mich noch gut, wie ich im Sommer 1973 mit Freunden und einer minderjährigen Pfarrköchin in Aitrang auf einem Campingplatz war (Meddle könnte das kennen, das ist nicht soweit weg von Wangen). Da sind wir mit dem Ruderboot auf dem See hermgekurvt durch solche Schilfinseln, und haben uns gegenseitig vorgeschwärmt, welche tollen Einstellungen man da für den Film machen könnte. Einen Teil davon haben Pink Floyd später auf der Cam für A Momentary Lapse of Reason umgesetzt  :) In diesen Jahren gabs dann auch "Crystal Voyager", der Surferfilm, bei dem die riesigen rollenden Wellen, mal über, mal unter Wasser, mit Echoes unterlegt wurden. Im Prinzip genau das, was ich auch wollte, wenn auch mit völlig anderen Bildern. Ich war ganz schön neidisch damals! Auch Echoes hat bis heute kein Stückchen der Faszination bei mir verloren. Ich höre es immer noch so gerne, wie am ersten Tag und deshalb bin ich fast am Herzschlag erlegen, als Gilmour das jetzt nach so vielen Jahren nochmal Live kredenzt hat. Die anderen Stücke des Albums sind für mich (leider) eher nebensächlich. "One Of These Days" finde ich sicher auch toll, aber es entspricht nicht meiner "Traummusik", es ist einfach eine andere Sparte. Anhören kann ich mir aber alle Stücke darauf. Schon allein aus Nostalgiegründen  :) Bruder Franziskus
Boernix [Forumsbrot] 29.10.2006 08:17 Uhr
	Echoes finde ich übrigens in der Pompeji Version noch einen Tick besser...
lennon [Besucher] Unregistered user 29.10.2006 12:37 Uhr
	"Meddle" ist ein Album, das trotz einer kleinen Schwäche (Seamus) für mich zu den besten Floyd-Alben überhaupt zählt, schon allein wegen "Echoes". "We all shine on." John Lennon
mars behind moon [blofeldspieler] 29.10.2006 13:00 Uhr
	seamus ist halt auf den hund gekommen
Zeili [Besucher] Unregistered user 29.10.2006 20:28 Uhr
	Echoes is Live eh besser. ich liebe die Stelle nach dem Veogelgekreische wenns dann so langsam wieder anläuft. One of These Days is auch der Hammer und der Rest is auch ganz schön, kommt bei de beiden Großen Songs leider net so raus. den Hund hätten se sich sparn können Silence in the Studio
Boernix [Forumsbrot] 30.10.2006 17:36 Uhr
	Mein Hund mochte das immer, da hat er wenigstens ein mal den Text verstanden (Bei Dogs war er auch immer ganz entspannt)...
PinkFloyd87 [Bruder] 30.10.2006 20:16 Uhr
	Mit diesem Album habe ich ein Problem, seitdem im Echoes Live gehört habe. Die Studio-Version von Echoes finde ich da immer ein wenig enttäuschend. Vor allem vermisse ich diesen einmaligen Gitarren-Sound, wie bei Pompeji. Noch enttäuschender finde ich, dass dieser Echoes nie auf einer Live-CD eingespielt wurde (z.B. auf Delicate Sound of Thunder oder Pulse). Trotz allen ist das immer noch ein Top-Album. Ich höre es mir lieber an als WYWH. Besonders gut finde ich vor allen auch den Mittelteil. A Pillow Of Winds ist einer meiner Lieblingssongs. San Tropez macht richtig gute Laune und Seamus halt Kultstatus für mich. Nur Fearless mag ich nicht sehr. Die Sprechchöre gehen mir auf die tierisch auf Nerven. "Hoffentlich erscheint Echoes auf der Live CD von Gilmour" Viele Grüße and Keep Talking! (Michael)
Jester [Local Agent Harz] 30.10.2006 20:21 Uhr
	Ich finde Echoes mit Abstand am geilsten in der Version Live in München 2006 Jester -------------------------------------------------------------------- Hello, is there anybody in there ?
PinkFloyd87 [Bruder] 30.10.2006 21:05 Uhr
	Neeee, Dortmund '06 bei der Tour-Primiere wars viel besser!   Viele Grüße and Keep Talking! (Michael)
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