Neccropole
[Der Buchmacher]




28.10.2006
00:10
The Wall      [2686]
Als 1979 'The Wall' erschien, spaltete die Veröffentlichung die Fans. Obwohl sich alle Pink Floyd Alben zuvor bereits stark voneinander unterschieden, so wurde hier vielen der Einfluß von Waters zu übermächtig.

Wenn sich jemand mit 'Pink Floyd' nur wenig beschäftigt hatte, so konnte er beim Hören dieser Doppel-LP fast unmöglich auf 'Pink Floyd' als Urheber der Musik kommen. Die Scheibe war in vielen Bereichen aggressiver als die Vorgänger und teilweise auch sehr schwer zugänglich. 'The Wall' war die bis dahin 'depressivste' Aufnahme. Ein Musikkritiker schrieb, das er nicht sicher war, ob 'The Wall' nicht eher aus "lockeren Teilen von Roger Waters Hirn" zusammengesetzt sei. Ich nehme an, Waters' Wehklagen hatte ihn wohl sehr verwirrt.

Für mich war 'The Wall' der Einstieg zu Pink Floyd. Ich fand die LP schon nach kurzem einfach durchweg genial. Je öfter ich die Platte hörte um so beeindruckter war ich vom Konzept und von den Songs.

Es gibt m. E. überragende Songs, wie 'Mother', Hey You', 'Nobody Home' (einen Song, den ich zu den besten Waters-Kompositionen überhaupt zähle, und der m. E. in der Aufmerksamkeit der Fans zu wenig beachtet wird), 'Comfortably Numb', 'Run Like Hell' und 'Waiting For The Worms'.

Wie Ihr vieleicht bemerkt habt, ist 'ABITW, Part 2' nicht in der obigen Auflistung enthalten. Sicher, dieser Song gehört wohl eindeutig zu den erfolgreichsten Liedern, aber mir persönlich gefallen Teil 1 und 3 viel besser. Das melodiegebende und nachhallende Bass-Riff ist einzigartig.

Viele halten Songs wie 'The Thin Ice', 'Empty Spaces', 'Don't leave Me Now' und 'Bring the Boys Back Home' für "Füllmaterial". Ich nicht!! Für mich hat jeder Song im Kontext seine eigene Bedeutung und ist unverzichtbar. Dass "What Shall We Do Now?" aus Platzgründen nicht auf dem Studioalbum ist, hätte verhindert werden müssen. Die vielen Soundeffekte sind genial erstellt, perfekt platziert und jeder Effekt hat einen Sinn.

Für mich ist und bleibt 'The Wall' eine absolute Meisterleistung in der modernen Musikgeschichte. Die Platte begleitet mich schon mehr als ein halbes Leben, und ich bin sicher, dass ich diese Scheibe auch noch mit 80 hören werde, vorausgesetzt, dass ich so alt werde.

Übrigens: Hier gibt's ein hochaufgelöstes Image von der Innenseite des Covers.

Martin
[Neccropole]
I don't need your tongue to cut me  
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Bruder Franziskus
[Papst]



12.10.2007
16:53 Uhr
@ Hammy79

Vera & Boys sind aus dem Album, der Handlung, der Atmosphäre und der Aussage nicht wegzudenkende, wichtige Bausteine.
Ob man die Songs "standalone" gut finden würde, will auch gerne bezweifeln, aber in diesem Kontext ist das völlig in Ordnung.



Bruder Franziskus

Hammy79
[Bibliothekar]



13.10.2007
11:38 Uhr
@ Bruder Franziskus

So gesehen mag ich "Vera" als allein stehenden Song, nicht aber "Bring The Boys...".


Neccropole
[Der Buchmacher]



15.10.2007
13:08 Uhr
Bei jedem Album finden sich Songs, die mal besser, mal schlechter ins Ohr gehen.

Sofern Konzeptalben betroffen sind, sollte man - meiner Meinung nach - immer den Kontext sehen in dem der Song zu verstehen ist. Das gilt sicherlich ganz besonders bei Waters-Kompositionen, die sowohl textlich als auch musikalisch nicht unbedingt darauf abgestimmt sind "Hits" zu werden.

'Don't leave Me Now', 'Vera' oder 'Bring The Boys Back Home' sind solche Songs, die eher vom Text und/oder der Art der Produktion/Interpretation leben und damit eine besondere Aussage treffen sollen. Sie passen perfekt in den Rhythmus des Albums und treiben die zu erzählende Geschichte vorran.

Wie viele von Euch bestimmt wissen, ist "Vera" eine Reminiszenz an die britische Sängerin Vera Lynn. Vera Lynn war während des Zweiten Weltkrieges in England sehr berühmt und kann etwa mit dem Status von Lale Andersen in Deutschland verglichen werden, deren Song 'Lili Marleen' über den Soldatensender Belgrad europaweit verbreitet und auf beiden Seiten der Fronten gehört wurde.

Der Song 'Vera' bezieht sich darüber hinaus auf einen ganz speziellen Erfolg der Künstlerin, den Song 'We'll Meet Again' aus dem gleichnamigen britischen Film von 1942 im dem es um die erzwungene Trennung eines Soldaten und seiner Frau/Geliebten geht. (Im Film 'The Wall' ist der Song ausschnittweise im Original zu hören. Bei den Liveshows 1980/81 wurde er vor Konzertbeginn über die Hallenlautsprecher eingespielt.) Waters reflektiert hier (mal wieder) auf das Schicksal seiner Eltern.

Der gleich im Anschluss folgende Song 'Bring The Boys Back Home' in dem mit den Mitteln des Militärs (Marschmusik und Trommelwirbel) die Rückkehr der Soldaten aus dem Krieg gefordert wird, führt das Thema konsequent und nahezu perfekt fort. Hier irgendetwas wegzulassen oder zu Gunsten eingängiger Melodien zu verändern würde der Intension von Waters und dem Konzept sicher nicht gerecht.

Martin
[Neccropole]
I don't need your tongue to cut me

kater
[Adlatus]



15.10.2007
17:18 Uhr
@ Hammy79
Da geb ich dir absolut recht
Ok ich höre The Wall wenn ich es höre am Stück und werde jetzt nicht Bring the Boys ausblenden das wär mir auch nicht recht,es
ist eine Einheit,das ist mir absolut klar !
Ich hab z.b. damals  als the Wall raus kam 1/2 Jahr gebraucht um in The Trial reinzuhören .
Heute weiß ich den Song zu schätzen Dieses "Crazy" finde sogar nahzu "Melodiös" .


KATER

Patrick
[Großer Brockhaus]



15.10.2007
20:56 Uhr
@ Neccropole

lebt vera lynn eigentlich noch?

ich kann mir gut vorstellen das viele immer so bisschen Probleme mit den beiden Songs haben, schließlich ist das klassische Musik auf einem Rockalbum..."öh was soll das denn jetzt".

ich fand es schön das Waters die beiden Songs bei seiner letzten Tour mal wieder "live"   gesungen hat, besonders da b.t.b.b.h. musikalisch noch bisschen ausgeweitet wurde.


Boernix
[Forumsbrot]



15.10.2007
21:01 Uhr
@ Patrick: Laut Wikipedia lebt sie noch...ist nun 90




so.iss.das
[Tiefflieger]



14.01.2008
21:01 Uhr
im rahmen der neuen übersetzung gibts jetzt auch noch den


stadtFÜHRER LONDON FÜR RECHTSRADIKALE,

mit dem der interessierte skinhead oder hardcore-the-wall-fan den originalen, per megaphon angekündigten "The Worms- March" nachlaufen kann.
Biddesehr:



Route:
Start Brixton Town Hall (Tube: Zone 2, Victoria Line, Buslinien 109, 118, 250, 355 und 432), dann via Stockwell Road, Abbott's Road und Lambeth Road nach Norden, über die Vauxhall Bridge hinein ins noble Kensington!

Viel Spaß!!

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If you want to learn how to build a house, build a house. Don't ask anybody, just build a house.
Christopher Walken

Bruder Franziskus
[Papst]



14.01.2008
21:03 Uhr
@ so.iss.das



Bruder Franziskus

Hey You
[Executive Assistant]



14.01.2008
21:18 Uhr
@ so.iss.das

Das sollte der Martin ja fast nachträglich noch in sein eBook aufnehmen

we're just two lost souls swimming in a fishbowl.

Meddle
[capellanus]



14.01.2008
23:05 Uhr
@ so.iss.das

du hast vergessen geeignete Raststätten einzuzeichnen

    

Klaus

Dieses Forum bietet alles was man braucht.
(c) 2007 Meddle

so.iss.das
[Tiefflieger]



09.02.2008
20:30 Uhr
hömma, hier, ich guck grade unschuldig "the departed", und da ist doch tatsächlich die berlin-version von comfortably numb drin!


wusste das einer? hat einer den film eigentlich gesehen? hab ICH übersehen, dass das schon alle wissen?

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"Sie haben doch nicht alle Tassen im Schrank!"
"Das kann sein. Aber dafür ist der Schrank schön."
Sledge Hammer

Patrick
[Großer Brockhaus]



09.02.2008
20:31 Uhr
@ so.iss.das

gab sogar einen thread...


[edith] click here

kommt da nicht sogar das kraftwerk vor ?

das war Children of Men





The killer awoke before dawn, he put his boots on He took a face from the ancient gallery And he walked on down the hall

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