Aus den Münden vieler Leute hört man immer wieder: "Roger Waters war ein schlechter Sänger!" Mir stellt sich hier die Frage: Was ist ein guter, was ein schlechter Sänger ???
Für mich bedeutet, ein guter Sänger zu sein, nicht singen zu können wie Whitney Housten oder diverse Opernsänger etc.....
Ein guter Sänger muss genau das haben, was zum Beispiel Roger Waters, Thom Yorke, Peter Gabriel oder auch Neil Young tief in sich tragen:
Diesen nicht erlernbaren abgrundtiefen Weltschmerz in der Stimme !!!
Was haltet ihr davon ??? Welche Sänger findet ihr aufgrund seiner "Weltschmerzstimme" gut ???
Kurt Wagner von Lambchop kann auch nicht singen, aber das verdammt gut.
Eediot
[Pater]
11.05.2010 11:12 Uhr
@ Marek
Ich finde schon dass der auch objektiv singen kann, er hat halt eine sehr tiefe Stimme kann aber auch in höhere Lagen wechseln, siehe Nixon
Run Rabbit Run
[Pater]
11.05.2010 11:13 Uhr
@ Patrik
Für mich stellt sich die Frage oft nicht, ob ein Sänger wirklich soo gut singen kann, sondern ob seine Stimme zu der Musik und zu den Liedern passt. Für mich ist dann ganz entscheidend, ob die Stimme das "Gewisse Etwas" hat. Es gibt Sänger, die können ganz gut singen, aber dafür bewegt sich ihr Gesangsstil an der Oberfläche. Andere Sänger singen nicht so gut, aber die Stimme ist ausdrucksvoller. Ein Beispiel ist für mich Mark Knopfler. Sind wir doch mal ehrlich. Der Mann ist irgendwie gesangstechnisch grottenschlecht. Auf der anderen Seite hat er eine markante und ausdrucksvolle Stimme. Und das macht den Stil von Dire Straits aus. Und in diesem Fall passt es irgendwie.
------------------------------------------------------- Heutzutage werden Songs meist von Linda Perry geschrieben, von Timbaland produziert und dann auf Horrorsendern wie Bayern 3 von Computern ausgerülpst. (Süddeutsche Zeitung)
Früher war ich überzeugt, dass die Menschheit langsam verblödet. Ich muss mich korrigieren, denn heute ist mir klar, dass sie sehr zügig verblödet.
Boernix
[Forumsbrot]
11.05.2010 14:30 Uhr
@ Patrik: Nicht nur der Weltschmerz ist es bei Roger, auch wenn es ein wichtiger Bestandteil ist. Seine Stimme hat Ausdruckskraft. Wenn man sich Songs von Roger Waters gesungen von irgendwelchen großartigen Sängern mit Toller Stimme vorstellt, was bleibt dann noch? Seine Stimme oder die Art wie er singt macht die Songs interessant.
Ein anderes Beispiel ist Peter Gabriel. Er hat zwar ein kraftvolle Stimme, war aber auch nie ein besonders technischer Sänger. Aber auch er hat Ausdruckskraft. Oder Steve Horgarth von Marilion.
Wenn ich mir dann die Sänger anhöre, die immer die Töne treffen und nie neben der Spur liegen, die sind meist Langweilig. Die von dir genannte Whitney Housten (naja, sie trifft ja nun nicht mal die Töne) oder Mariah Carey sind für mich "nicht schön aber laut"...
******************************************************** Das BÖ-SE kommt auf leisen Sohlen!
mARCIE
[Bärli]
11.05.2010 14:45 Uhr
Dass ist eigentlich das ewige, und hier im Forum schon oft diskutierte Technikervs.Seele-Thema, welches man nicht nur auf Sänger, sondern auch gut auf Gitarristen, Schlagzeuger usw. beziehen kann. Es gibt so unglaublich viele technisch brilliante Gitarrenflitzefinger, die mich zwar respektzollend vor ihrem Können staunen lassen, mich dabei aber nicht im Geringsten irgendwie berühren. Darum höre ich statt Vai eben lieber Gallagher, statt Morse lieber Woodie, statt Simon Phillips lieber Moonie usw. Bei den Sängern ist dass noch extremer. Da muss für mein Empfinden überhaupt kein Können vorhanden sein, um mich in meiner Seele zu streicheln. Was habe ich von die R&B-Rumgeeiere, wenn ich mir stattdessen "Blood In My Eyes" von Bob Dylan anhöre, welches mich gerade wegen des "Gesanges" so tief bewegt?! Bei Roger Waters ist es genau das Gleiche. Je brüchiger, resignierter seine Stimme erklingt, desto tiefer dringt sie in mich, zum Beispiel auf ATD.
EDIT: Wäre dieser Thread nicht besser bei Musik und Töne aufgehoben?
Neccropole
[Der Buchmacher]
11.05.2010 16:43 Uhr
@ Patrik
Stell Dir vor, es hätte auf 'The wall' nicht den Kontrast zwischen den Stimmen von Waters und Gilmour gegeben und irgendein Typ mit harmonischer und klanglich 'weicher' Stimme hätte versucht Songs wie "Don't leave me now" zu interpretieren. Mich schüttelt es bei dieser Vorstellung!
Martin [Neccropole] I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)
Robert
[Besucher]
Unregistered user
11.05.2010 17:14 Uhr
...es ist nicht zu begreifen, wie Herr Waters zu der Überzeugung gelangen konnte, sein dünnes Zwergenstimmchen der Öffentlichkeit angedeihen lassen zu müssen.
Andere - weniger vermessene - Leute singen in der Badewanne, und belästigen nicht die Besucher in Konzerthallen und Fußballstadien.
Wollte ich nur mal gesagt haben.
******************************************************************************************** Existence is a stage on which we pass, a sleepwalk - trick for mind and heart. Peter Hammill
...es ist nicht zu begreifen, wie Herr Waters zu der Überzeugung gelangen konnte,
