Bruder Franziskus
[Papst]




09.01.2013
20:44
Zu viel Wissen kann gefährlich sein! Auch bei Pink Floyd?      [7044]
Ich möchte hier einen völlig unaufgeregten Thread starten, in dem es um die Hör- und Erlebnisgewohnheit der Floydschen Musik geht und um mögliche Gefahren des Hörgenusses.

Meine These lautet: Zuviel Detailwissen mindert den Spaß am Hören. Manches Wissen erhöht aber auch den Genuss. Man kann darüber diskutieren, wo die Grenzen sind, oder welche Wissensdetails ein Must sind. Oder auch, ob ich einfach doof bin.

Um das, was ich meine, mal einfach zu erklären:

Früher, also ganz früher, als es noch kein Internet gab und die Plattenspieler noch 78 rpm kannten, da "legte man eine Platte auf" , zog an seiner ersten von 35 abendlichen Zigaretten (oder drehte sich was gesundes mit Kräutern), schenkte sich einen Rotwein ein (oder je nach Lehrlingsgehalt einen Dimple) und versank in irgendwelchen verwobenen Klangsphären, die psychedelische Namen wie Echoes oder Atom Heart Mother hatten.
Das wars schon. man träumte vor sich hin, hatte Landschaftsbilder vor Augen oder hing irgendwelchen unheimlich wichtigen Gedanken, meist sexueller oder zukunftsverändernder Natur, nach. Das wars. Mit viel Glück ließ sich das Erlebnis steigern, wenn man es schaffte, daselbe in einer Halle in hunderfacher Lautstarke zu erleben, möglicherweise ohne den Dimple.

Heute weiss man erst nicht, ob man das Original hören soll, und wenn, ob als Vinyl, CD oder DTS, oder lieber als Roio aus SF oder vielleicht doch besser Boston. Oder ist vielleicht die letzte Gilmour-Version von Echoes eher angesagt? CD? DVD? Gdansk? London?
Bei der einen sind die Höhen etwas schrill, bei der anderen ist zuviel Publikum drin. Wo ehedem die Mowe kreischte und man das Meer unter sich sah, denkt man heute an das falschrum angeschlossene Wahwah und die Lightshow in Hamburg.  

Versteht ihr?
Noch ärger wirds, wenigstens bei mir, bei Roger Waters und dem Wall-Komplex. Da geh ich jetzt mal nicht drauf ein.

Also, ehrlich, ich frage mich ab und zu, ob es nicht toll wäre, wenn ich diese Forum nicht gegründet hätte, wenn ich mir immer noch überlegen müßte, wie man Gilmour schreibt und wie zum Teufel nochmal der Schlagzeuger heißt. Und wo ich einfach nur Klang hörte und mir völlig egal war, wer das womit machte und wie sein Name war.

Ist das ein Gedanke wert?
Muss man Neueinsteiger vor zu viel Studium warnen?

Geht es euch auch so?



+ Bruder Franziskus +
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Die existenziellen Grundfragen im Ruhrpott: „Wo kommen wir her? Gibt es einen Gott? Kommt auf den Pommes watt drauf?“
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das Alpaka
[Bibliothekar]



09.01.2013
21:11 Uhr
@ Bruder Franziskus

Wie alles im Leben kann man es natürlich übertreiben. Aber ich finde auch die Details sehr spannend. Nimm doch mal die Dark Side als Beispiel. Das Programm haben die ein Jahr lang live gespielt und die Stücke haben sich sehr entwickelt. Erst dann, als sie das Ganze fertig ausgetüftelt hatten, ging es zur Aufnahme ins Studio. Ich find das total klasse, eine frühe Version und dann die fertigen Fassungen zu hören. Also ich kann das genießen.


Bruder Franziskus
[Papst]



09.01.2013
21:45 Uhr
@ das Alpaka

Ja, interessant ist das auch alles, wobei ich gegen die genannten verschiedenen Versionen auch nichts habe, damit bin ich ja "großgeworden".

Ich dachte  da eher an den Gynäkologen, der beim Sex an Schwellkörper und Harnleiterinfektiomen denkt ....

+ Bruder Franziskus +
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Die existenziellen Grundfragen im Ruhrpott: „Wo kommen wir her? Gibt es einen Gott? Kommt auf den Pommes watt drauf?“

claire
[Forumssonnenschein]



09.01.2013
21:51 Uhr
@ Bruder Franziskus

Das du das Forum erschaffen hast, dafür ist dir mein Dank sicher.
Ich habe vieles hier erfahren, dass ich noch nicht wusste und hab nette Menschen kennengelernt, die ich sonst sicher nie getroffen hätte.

Zur Kernfrage:
Ich weiß, dass es immens viel Material gibt und ich finde es auch ganz witzig, mal das eine oder andere anzuhören. Grundsätzlich habe ich allerdings meine eigene "Pink Floyd - Klangwelt" in meinem Kopf (oder im Herz?) - jederzeit abrufbar und unverfälscht. Nämlich das, was ich vor Jahren auf meiner persönlichen, biologischen Festplatte gespeichert habe.
Und ich bin mal sehr ehrlich: Ich weiß bis heute nicht, wer wann wo welches Instrument spielt. Und es interessiert mich auch nicht. Wenn ich 1000 Abhandlungen darüber lesen würde - ich würde es mir nicht merken. Denn was ändert es für mich, ob Gilmours Gitarre schwarz, weiß oder rot ist; auf dem Boden liegt oder auf einem Kasten? Wie das Keyboard von Wright heißt, wieviele Trommeln der Mason malträtiert hat oder welche Saiten Waters auf seinem Bass hat. Syd fand ich auch toll, dass er Gitarre spielte, weiß ich eigentlich nur, weil Gilmour ihn dabei ersetzt hat.
Und was ich eigentlich genau wann für ein Instrument höre - das entzieht sich meist sowieso meiner Kenntnis.
Für mich ist und bleibt die Musik von Pink Floyd etwas ganz Besonderes, fast Mystisches. Und das lasse ich mir einfach nicht entmystifizieren.
Es ist dabei nicht etwa so, dass mich die Beiträge der Forumsschreiber nicht interessieren - ich lese das alles sehr wohl und es fasziniert mich auch, was die alles so wissen. Ich kann auch Coverbands hören. 10 mal hintereinander eine andere CN-Version. Trotzdem bleibt IN mir das Original (sprich Studioversion / Erstveröffentlichung). Unauslöschlich. Es sei denn ich bekomme Alzheimer, was ich (nicht nur wegen PF) nicht hoffe.




Die kürzesten Wörter "ja" und "nein" erfordern das meiste Nachdenken.     (Pythagoras)  

AlexB1975
[Bruder]



09.01.2013
22:45 Uhr
@ Bruder Franziskus

ich liebe es verschiedene Versionen der einzelnen Stücke zu hören und zu genießen. Die Originale sind aber seit "Urzeiten" eingemeißelt.




Drummer-Papa
[Bibliothekar]



09.01.2013
22:59 Uhr
@ Bruder Franziskus

Also, ich habe 3 Musik-welten in mir,

die 1.: ist empfinden, abschweben, Glücksgefühle, Rythm-Divine-Dingens, Tanzimpulse etc.

die 2.: trommeln, singen, halt selber musizieren, allein oder mit Anderen, das hat eine ganz andere Qualität wie auf Droge meistens.

die 3.: technisch Neugier ala, wie machen DIE den dieses oder jenes?
wie ist was getimet, gestimmt, getaktet ,welche Geräte, Leistungen in Watt, Lumen, und db etc.

und da zwischen kann ich umschalten oder kombinieren nach Herzenslust! :drummer:    

--------------------------------------------------------
Don`t worry, be happy!

fat old sun
[Schwester]



09.01.2013
23:32 Uhr
@ Bruder Franziskus

Ich mag die Vielfalt der unterschiedlichen Versionen sehr und stöbere immernoch mit Begeisterung nach Aufnahmen, die ich noch nicht oder noch nicht so oft gehört habe.
Das heißt für mich nicht, dass ich es auch technisch alles durchleuchten muss. Ich genieße was mir gefällt und habe auch meistens eine Lieblingsversion. Trotzdem finde ich es klasse, dass es viel zu entdecken gibt.  

shine on!

Patrick
[Großer Brockhaus]



10.01.2013
00:10 Uhr
@ Bruder Franziskus

Ja schon irgendwie. Gerade wenn man als Fan in Büchern und Magazinen schaut und man sich an kleinen Fehlern stößt oder über schwammige Daten ärgert wie z.B. "In den 80ern verließ Waters die Band".

Noch ärger wirds, wenigstens bei mir, bei Roger Waters und dem Wall-Komplex. Da geh ich jetzt mal nicht drauf ein.


Ist für mich bei Comfortably Numb der Fall. Immer wenn Waters den Song alleine spielt vermiss ich schon Dave obwohl der Gitarrist noch gar nicht spielt.

@ Drummer-Papa

als Musiker muss doch das "zuzuhören" immer irgendwie eine Qual sein, oder? Man hört nicht die Musik sondern man achtet auf Einsatz, Takt usw... das ist ja überhaupt nicht entspannend



...........................

Ich wäre apathischer wenn ich nicht so lethargisch wäre

Cymbaline
[Ministrant]



10.01.2013
00:15 Uhr
@


Oder wenn zuviel Privates der Künstler ins Rampenlicht rückt, am Ende noch irgendwelche Fakten die die Person einem selber noch unsympathisch machen, dabei sollte doch allein die Musik wichtig sein.

Und was mich auch heutzutage des öfteren wesentlich stört, ist das anscheinend bei Live Konzerten, viele Bands nur noch Wert darauf legen ne große Materielle Show ab zu ziehen und die Musik teilweise fast schon zweitrangig wirkt. Das war nun nicht unbedingt auf Herr Waters bezogen, das ist etwas was, das man bei genug anderen Bands ebenfalls beobachten kann.

Letzteres ist halt etwas für mich, worunter das Konzert-Erlebnis und die Musik wesentlich leiden kann.

Die Digital Remasterd Versionen von 2012 will ich nun gar nicht erst erwähnen.

Manchmal wärs halt echt das sinnvollste,die neusten Herrausgaben der Musikindustrie dezent zu ignorieren, sich keine entsprechende Magazine etc. mehr anzusehne und den selbst erkohrenden Maurer-Propheten, seine Mauern bauen zu lassen und sich selber zuhause "einzuschließen" das Licht zu dämmen, die original Vinyl auf zu legen und sich in den verwobenen Klangsphären zu verlieren und sich nach an ein völlig über romantisiertes Bild einer Zeit zurück zu sehnen die man doch selber nie erlebt hat.

______________________________________
Keine Erklärung, Musik oder Erinnerung könnte an das Gefühl heranreichen zu wissen, dass man dabei war und in jener Ecke der Zeit, und der Welt gelebt hat, was immer das bedeuten mag.
______

Pink Floyd 1965 - 1977 ♥




Teacher
[Oberlehrer]



10.01.2013
00:53 Uhr
@ claire

Da hast sehr schöne Redewendungen gefunden, dein Verhältnis zur Musik von Pink Floyd auszudrücken. Einige davon, vor allem die "persönliche, biologische Festplatte" sprechen mich sehr an, weil ich es genauso oder mindestens ähnlich empfinde. Ich hoffe, es ist recht, wenn ich im Folgenden das von dir Gesagte noch einmal aufzugreife, wo ich dir zustimme. Fühle dich also ebenfalls angesprochen, auch wenn ich vordergründig auf Franziskus' Frage antworten möchte.


@ Bruder Franziskus

Genau das meinte ich, als ich vor einigen Tagen in deinem Thread "Was wünscht Ihr Euch, das Pink Floyd noch veröffentlichen sollte" schrieb: Ich brauche keine Aufnahme der "The Wall"-Tour 1980/81 in HD, weil keine Aufnahme von Musikern, die sichtbar vor oder hinter einer weißen Mauer agieren, gegen die Vorstellung ankommen kann, die ich seit 1979 mit und durch diese Musik vor meinem "inneren" Auge entwickelt habe. Ich glaube sogar, dass die existierenden dunklen und verschwommenen Aufnahmen dieser Tour (ich denke da an "Earls Court") eher geeignet sind, die "Mystik" dieser Musik und der erzählten Geschichte zu transportieren, als eventuell digital remasterte Hochglanzproduktionen. Hat nicht auch die Imagination etwas Vages, "nur" Ungefähres. "Verschwommen" wie ein Traumbild, an das wir uns nach dem Aufwachen kaum erinnern können? Fragen wir uns doch einmal selbst: Was fasziniert uns denn an den zig oder gar hunderten ROIOs, die jeder von uns im Schrank stehen hat? Deren High-End-Klangqualität ist es sicher nicht. Im Gegenteil!

Neben dem sehr beanspruchten Beispiel des "guten Buchs", an dem jede Verfilmung scheitern muss, fällt mir noch ein: Ich habe "früher", als das Fernsehprogramm noch besser war als heute..., meine Sehgewohnheiten oft an den damals noch unrestaurierten s/w-Filmen geschult. Die flackernden, verschrammten, unscharfen Bilder ließen Vieles mehr nur erahnen, als dass sie etwas wirklich deutlich zeigten.  Nicht zuletzt daher rührt meine Vorliebe für den expressionistischen Stummfilm  - und natürlich Laurel & Hardy...
Aus dem gleichen Grund schaue ich mir lieber die Märchenfilme der 50er Jahre an, als die betont modern-realistischen Neuverfilmungen von heute. Nur die ersten "entführen" mich auch optisch in die "andere Welt", die allein den Märchen angemessen ist.    

Zurück zum Thema: Mein grassestes Beispiel für die Entzauberung durch die Technik in Sachen Pink Floyd ist ebenfalls optischer Natur: The Wall 1990 in Berlin sah ich über TV im Krankenhaus, sonst wäre ich möglicherweise selbst hingefahren. Dass die Musiker, mit Ausnahme von Roger Waters, nicht Pink Floyd waren, konnte ich nach einiger Eingewöhnungszeit verschmerzen. Wichtig war die Musik, und da bin ich bei Claire: Vor allem zählt die Musik "im Herzen". Es fällt mir heute noch leicht, auch beim tausendsten Hören dieser Musik eine Stimmung oder Situation aufleben zu lassen, die ich mit dem ersten Hören der jeweiligen Platte oder ganz speziellen Erlebnissen und Begegenungen in früher Jugend verbinde. Für mich gilt aber auch: Weil sich die "Originale" (ich habe sie mal live gesehen, aber aufgrund persönlicher Umstände erst 1988, schon ohne Roger) in den letzten Jahren so rar machten, kann ich auch Cover-Bands schätzen, wenn ich spüre, dass sie ihren Job ebenfalls "mit dem Herzen" machen.

Was mich aber bei der TV-Übertragung von "The Wall Live in Berlin 1990" so schockierte, dass ich es mein Leben lang nicht vergessen werde, ist die Kameraperspektive, als am Ende die Mauer einstürzte. Zwar heißt es im Text "Tear down the Wall", scheinbar als Aufforderung an "Irgendjemanden", Hand anzulegen. Der Zusammenbruch der Mauer, für mich das Symbol für den Austritt aus dem (selbstverschuldeten?) Gefängnis und dem Eintritt in eine neue Freiheit. In meiner Imagination aber immer ein "mystischer Akt", ein Wunder", nennt es göttliche Fügung oder was auch immer, ein von "wunderbaren Mächten" gesteuertes "Erdbeben". Jedenfalls etwas, das "Pink" - oder ich, der sich zu der Zeit oft so wie jener fühlte ("Waiting for the Worms"...) - wohl kaum aus eigener Kraft hätte bewirken können. Es war auf jeden Fall keine physische Gewalt, die *diese* Mauer hätte zum Einsturz bringen können. Ich habe diesen Moment, wenn die Mauer fiel, immer als Moment der Befreiung erlebt. - Anders bei besagter ZDF-Fernsehübertragung. Da erschienen plötzlich - schräg von oben gefilmt - , hinter der Mauer schwarz gekleidete Männer auf einem Gerüst, die den hohlen "Steinen" aus Styropor und Pappe einen Schubs gaben, so dass diese wenig elegant nach vorne über die Mauerkante nach unten auf den Boden fielen, wo sie zerknittert liegen blieben. Der Tod jeder Illusion von einer quasi sich selbst von "oben" - oder "innen"? - zerstörenden Mauer, die fiel, weil sie sich überlebt hatte...    

Meinem späteren Genuss dieser Musik hat dieses "Schockerlebnis" glücklicherweise keinen Abbruch getan; in den davor liegenden elf Jahren hatte diese Musik Zeit genug gehabt, in mir eine eigene (Gefühls-)Welt zu erschaffen, die für sich bestehen kann. Und die, irgendwie zeitlos, mitwächst und mitlebt und die ebenso wenig älter wird, wie man sich selbst älter fühlt. Jedenfalls so lange man nicht in den Spiegel schaut...

Und trotzdem: ja, ich freue mich sehr auf den kommenden Abend im August in Frankfurt/M., wo ich erstmals live dabei bin, wenn die Mauer fällt (hoffentlich ohne von unten sichtbare schwarze Männer)...  


Seltsamerweise geht es mir mit anderer Musik aus dieser Zeit nicht so. Die frühen Genesis, die ich damals ebenfalls sehr schätzte, höre ich heute kaum noch. Weil ich mich, wenn ich diese Musik auflege, mit der Gefühlswelt einer Person der späten Siebziger/frühen Achtziger konfrontiert sehe, die ich überwunden habe, die ich heute nicht mehr bin. Dieses Gefühl ist nur noch blass, fade, aus einer alten Zeit. Und so "überlebt" empfinde ich dann auch diese Musik.    

Um auf deine Ausgangsfrage zurück zu kommen: Nochmals ja: Die "Möwen" in "Echoes" sind für mich immer noch "Möwen" und bei dem "Pling" sehe ich mich eingetaucht in eine Unterwasser-Szenerie à la "Crystal Voyager".
Wobei es durchaus einen Unterschied macht, ob ich "Echoes" von "Meddle" oder in meiner bevorzugten "Pompeii"-Version höre. So verbinde ich mit jeder Platte von Pink Floyd - auch den weniger populären - erste Eindrücke, die unauslöschlich in meiner "Seele" oder, wie Claire es nennt, meiner "persönlichen biologischen Festplatte" eingegraben sind. Trotz allem Technikinteresse, mit dem ich auch heute noch begierig jede "neue" Information zu dem Floydschen Klangspektrum aufsauge.


r.w.
[Cellerar]



10.01.2013
10:00 Uhr
@ Bruder Franziskus

Interesantes Thema! mir gefallen solche überlegungen sehr, da es für mich selbst blickwinkel auf PF. ermöglicht, die einem nicht so sehr bewußt sind und erst durch die Erlebnisse anderer neue sichtweisen erlangen lassen. (keine ahnung ob das so verständlich ist)

Momentan kann ich nur sagen, dass die Bootleg (ROIO's) für mich immer etwas, wenn ich das mit der Klassischen Malerei vergleichen darf, immer etwas Skizzenhaftes an sich hatte, und die ORIGINAL LP's eben das fertige Meisterwerk darstellten,

Das Cover,

die Bilder,

der text

die innenhüllen der Lp's ab 1973

ja selbst der Geruch

und das knistern

wie auch das herausnehmen der platte, das sich aufgrund der statischen aufladung manchmal doch recht schwierig erwies

dann das vorsichtige auflegen auf den plattenteller,

und dieses beobachten des HARVEST LOGOS das sich immer wieder extra zu der sich drehenden Platte entgegengesetzt zu bewegen schien, bis der erste Ton erklang,

Satt

Fett,

Klar.

All dies zusammen verkörperte für mich eben das ERLEBNIS PF.

Die ROIO's dagegen sind ja wie soll ich sagen, so irgendwie ein schatten der Ofiziell erschienen sachen, und dennoch wieder eigene Meilensteine  ( denke da an OAKLAND 1977) z.B.

aber auch die ganz  ganz frühen mitschnitte, haben durchaus, obwohl im grunde alles eine miese qualität hat (eben im vergleich zu den fertigen produktionen), ihren eigenen Charme, ihre eigene Kraft, sich in genau jene LOKALITÄT jener ZEIT zu beamen, und so halt irgendwie, worte können das nicht so beschreiben wie das Empfinden empfindet.

Und wie enttäuscht war ich von der Worldtour 1988, alles perfekt gespielt, zu perfekt!

mich hat nie interessiert was die vier privat erleben ( society quatsch) oder autogrammjäger, oder ich weis nicht was es da alles noch so alles gibt.

mich hat ausschlieslich interessiert ,

WIE die musik entsteht,

WIE die texte zustande kamen,

Wie die verbindung der vier sich ergab, um das zu werden was sie waren.

und natürlich auch der Gesellschaftliche Hintergrund jener Zeit.
20 jahre nach kriegsende, es war ja zu dieser zeit nichts vergleichbares da.
Sie haben mit diesen geringsten mitteln das größte geschafft.
Aus NICHTS, ALLES gemacht!

Eine Konstellation der vier , einmalig.

Aber da bin ich jetzt wohl ein bischen vom thema abgekommen........................




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Pink Floyd sonst NIX !

knollambo
[Pater]



10.01.2013
12:06 Uhr
Die Neugier um eine Strandhütte eines Herrn Gilmour, das Oldtimer-Rennen von Nick Mason oder der Jerusalem-Besuch von Waters sind sicher keine relevanten Dinge zur Floyd-Musik...aber trotzdem macht es dieses Forum möglich , Wissen zu verknüpfen , die die Summe der Teilchen um Pink Floyd potenzieren und somit immer wieder einen Rahmen um Musikerlebnisse und meine eigene Geschichte zu setzen. (Schachtelsatz ENDE)
Das Internet und dieses Forum ist ein Mittel , das ich sehr schätze !

Trotzdem wünsch ich mir auch mal ein Totalcrash , weil wir Menschen zu oft den Menschen neben uns vergessen. Mit Komplettausfall meine ich 3-7 Tage kein Strom/Internet ... keine Kasse im Markt ...eben nix.

Nur ich und mein Grammophon bei Kerzenschein mit Familie und Freunden...

Das Leben ist kurz und unvernünftig ,  die hier verbrachte Zeit möchte ich aber nicht missen, denn sie hat mich bereichert. Ich habe Freunde kennengelernt wie Küsti , Mystie oder Hoka..
und all die Anderen Verückten , die auch die Musik lieben , die mein Leben begleitet.

Nichts wissen macht NICHTS , und deswegen weiter so

  

shine on

Drummer-Papa
[Bibliothekar]



10.01.2013
12:22 Uhr
@ Patrick

als Musiker muss doch das "zuzuhören" immer irgendwie eine Qual sein

Nein, Qual ist es dankenswerterweise nicht, ich schalte dannhalt einfach auf Genuß um!(meistens)

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Don`t worry, be happy!
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